Die Stadt Neu-Ulm hat eine neue Stadtschreiberein. Julia Kulewatz wird vom 1. Mai bis zum 31. Juli in der Donaustadt wohnen und drei Monate lang einen unvoreingenommenen Blick auf das Leben, die Menschen und die Kultur in Neu-Ulm werfen. Am Ende soll ein Werk über die Stadt und ihre Menschen entstehen.
Möglich macht die Stelle eine großzügige Spende des Neu-Ulmer Unternehmers Prof. Gerhad Mayer. Er übergab Oberbürgermeistern Katrin Albsteiger kürzlich einen Scheck in Höhe von 12.000 Euro.
Zum Stadtjubiläum im Jahr 2019 gab es in Neu-Ulm erstmals eine Stadtschreiberstelle. Constance Hotz begleitete die Stadt durch ihr besonderes Festjahr und schrieb anschließend das Buch „Neu-Ulm liegt am Meer“. Die Autorin Julia Kulewatz folgt ihr im kommenden Jahr nun nach und taucht als zweite Neu-Ulmer Stadtschreiberin ein in das Leben, die Kunst und die Kultur der Stadt.
Kulewatz lebt und arbeitet als Dozentin für kreatives Schreiben in Erfurt und hat Literaturwissenschaft, Philosophie, Modezeichnen und Choreographie in Erfurt und Seoul studiert und hier auch für das Goethe-Institut gearbeitet. Ihr literarisches Debüt gab sie im Jahr 2017 mit dem Kurzgeschichtenband „Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers“.
Jury wählte Julia Kulewatz unter 27 Bewerberinnen und Bewerbern aus
Die Stadtschreiberstelle war begehrt. Auf die städtische Ausschreibung diesen Sommer hin hatten sich insgesamt 27 Bewerberinnen und Bewerber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gemeldet, 14 Männer und 13 Frauen. Drei Bewerberinnen waren in der Endauswahl.
Am Ende hat sich die unabhängige Jury, bestehend aus Constance Hotz (1. Neu-Ulmer Stadtschreiberin, Konstanz), Axel Dielmann (Verleger, Frankfurt am Main), Larissa Ramscheid (Leiterin Neu-Ulmer Stadtarchiv), Dr. Helga Gutbrod (Leiterin Neu-Ulmer Edwin Scharff Museum), Magdi Aboul-Kheir (Redakteur Südwest-Presse, Ulm) und Birgit Böllinger (Autorin/Bloggern, Augsburg) für Julia Kulewatz entschieden. Geleitet wurde die Jurysitzung vom Ulmer Autor und Verleger Florian L. Arnold.
Die Jury sagt über die neue Stadtschreiberin: „Julia Kulewatz überrascht in ihren Texten durch eine kraftvolle, starke Metaphorik. Sowohl ihre Prosatexte als auch ihre Lyrik sind intensiv, leidenschaftlich und bildstark“.
Wie geht es nun weiter?
Julia Kulewatz erhält für ihre Stadtschreiberstelle ein monatliches Stipendium in Höhe von 1.500 Euro. Darüber hinaus wird ihr für die Zeit ihres Aufenthalts eine Unterkunft gestellt.
Sie hat die Möglichkeit, den Stadtschreiberblog, der im Jubiläumsjahr 2019 ins Leben gerufen wurde, weiter zu führen. Von Mai bis Juli soll die Autorin integraler Bestandteil des Neu-Ulmer Kultur- und Stadtlebens sein. Ihre gewonnenen Erfahrungen und Eindrücke wird sie in einem Buch zusammenfassen, das im Frühjahr 2023 im Axel Dielmann Verlag (Frankfurt am Main) erscheinen soll.
Sie freut sich schon sehr auf ihre Zeit in Neu-Ulm: „Schon jetzt stelle ich mir Neu-Ulm als einen lebendigen Organismus vor. „Stadt“ sehen, fühlen, ertasten und schließlich schreiben hat für mich auch mit einer spezifischen Art von individuell gelebter Geschwindigkeit und damit mit Bewegung zu tun. Das hat jede Stadt für sich und das macht sie neben vielen anderen Attributen und Eigenheiten einzigartig“.
Zum Stadtschreiber-Blog
Der ersten Blogbeitrag der Neu-Ulmer Stadtschreiberin ist bereits online:
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Prof. Gerhard Mayer fördert die Neu-Ulmer Kultur mit 12.000 Euro
Möglich macht die zweite Neu-Ulmer Stadtschreiberstelle die großzügige Spende des Neu-Ulmer Unternehmers Prof. Gerhard Mayer. Er unterstützt das Projekt mit 10.000 Euro. Weitere 2.000 Euro spendet er für das Neu-Ulmer Kulturprojekt „Literatur unter Bäumen“.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Prof. Gerhard Mayer einen Freund und auch großzügigen Förderer der Neu-Ulmer Kultur an unserer Seite haben. Schon seit vielen Jahren engagiert er sich in den unterschiedlichsten kulturellen Bereichen. Hierfür und auch für seine aktuelle Spende möchte ich mich im Namen der Stadt Neu-Ulm und auch ganz persönlich recht herzlich bei ihm bedanken“, sagt Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger.