Wie lässt sich Mobilität an der Hochschule Neu-Ulm (HNU) nachhaltiger gestalten? Mit dieser Frage haben sich Studierende des Studiengangs Wirtschaftspsychologie in Form eines Design Sprints beschäftigt. Mehrere Teams entwickelten und testeten unterschiedliche Lösungen, die sie vor dem Praxispartner, der Stadt Neu-Ulm, präsentierten.
In der Lehrveranstaltung „Design Sprint Konsumentenpsychologie“ – ein Format im neuentwickelten Schwerpunkt Konsumentenpsychologie – sollen Studierende Methoden der Konsumentenpsychologie und aus dem Bereich Design Thinking anwenden, um Antworten auf eine Praxis-Challenge zu finden. Dafür gilt es, Lösungen in Form von Prototypen zu entwickeln, die mit Methoden der Marktforschung an Nutzerinnen und Nutzern getestet und schlussendlich in Form von Pitches vor einer Jury vorgestellt werden.
In diesem Semester fand sich die Herausforderung direkt auf dem HNU-Campus verortet: Wie kann die Anzahl an Pkws auf dem HNU-Parkplatz verringert werden und mit welchen Lösungen lässt sich Mobilität an der Hochschule nachhaltiger gestalten? Vorgeschlagen hatte diese Challenge die Stadt Neu-Ulm, die – vertreten durch die Stabstelle Zukunftsthemen und die Abteilung Umwelt und Mobilität – als Praxispartner fungierte und in der Jury saß.
Kreative Lösungen für mehr Nachhaltigkeit: HNU-Studierende begeistern Praxispartner
In sieben Teams entwickelten und testeten die Bachelorstudierenden ganz unterschiedliche Lösungen. Den Sieg im Pitch-Wettbewerb teilten sich das Team „Semesterticket+“, das neben dem ÖPNV auch E-Tretroller für die letzte Meile in das Semesterticket integrierte, und das Team „Heute Nachhaltig Unterwegs“ mit einem Parkgebührenkonzept, das Parken unattraktiver macht und nachhaltige Alternativen gegenfinanziert.
Auch die übrigen Teams hatten kreative Lösungen entwickelt, die beim Praxispartner großen Anklang fanden. Präsentiert wurde etwa eine App mit Leaderbord, die einen Anreiz für Studierende schafft, um möglichst viele mit dem Fahrrad zurückgelegte Kilometer zu wetteifern (Team „HNU Ride2Reward“). Auch die Idee des Teams „HNU BOLD“ spielte mit Anreizen, um zu nachhaltigem Verhalten zu motivieren: Hier entwickelten die Studierenden eine Lösung, in der gemeinschaftlich möglichst schnell 500.000 Kilometer mit alternativen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden müssen.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Neu-Ulm, vor denen die Abschlusspräsentationen gepitcht worden waren, zeigte sich angesichts des Einfallsreichtums der Studierenden begeistert. „In den Pitches waren wirklich viele tolle Anregungen dabei, wie nachhaltige Mobilität an der HNU und in Neu-Ulm vorangetrieben werden kann“, sagte Robert Schwarz, Referent für Zukunftsthemen der Stadt Neu-Ulm.
„Neu-Ulms Bevölkerung wächst seit Jahren dynamisch, die Verkehrsinfrastruktur stößt dabei erkennbar an seine Grenzen. Die Pitches haben sehr kreative und praxisnahe Lösungsansätze dafür aufgezeigt, wie ein Wandel zu nachhaltiger Mobilität auch von Seiten der Studierenden unterstützt werden kann. Wir würden uns freuen, wenn die Ansätze von Studierenden und HNU weiterentwickelt und umgesetzt werden“, bekräftigt Benjamin Nippe, Leiter der städtischen Abteilung Umwelt und Mobilität.
Foto: Die Siegerteams mit Prof. Dr. Tobias Krüger (1. von links) sowie Benjamin Nippe (2. von links) und Thomas Gems (3. von links) von der Abteilung Umwelt und Mobilität und Robert Schwarz (4. von links), Referent für Zukunftsthemen der Stadt Neu-Ulm.